Plasticizer-free TPE

Hersteller von Konsumgütern sowie Medizinprodukten setzen sich vor und während der Entwicklungsphase intensiv mit den zu verwendenden Materialien auseinander. Im Bereich der Kunststoffe hat sich für viele Anwendungen Weich-PVC bewährt. Allerdings steht das Material immer häufiger in der Kritik. U.a. aufgrund der Weichmacher-Problematik.​

So gibt es z.B. in der Medizintechnik und Pharmaindustrie einige Wirkstoffe, die PVC-unverträglich sind. Die Problematik hat hier dann oft zwei Facetten: Zum einen können die Lösungsvermittler im PVC dafür sorgen, dass sich Weichmacher aus dem Material herauslösen. Zum anderen lagern sich bestimmte Medikamentenwirkstoffe an der PVC-Oberfläche ab. Mit dieser Adsorption gehen dann unerwünschte Wirkstoffverluste, also eine geringere Dosierung, einher.

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Trendwende – Die aktuelle Situation

Medizinprodukte, wie z.B. Infusionssets und Konsumgüter, wie Spielzeuge, die in sehr großen Stückzahlen produziert werden, müssen sich einerseits, trotz höchster Anforderungen an die Produktsicherheit und Hygiene, wirtschaftlich herstellen lassen. Andererseits steigen die Anforderungen ständig. Letztlich auch, um die Gesundheit von Endverbrauchern in der Konsumgüterbranche sowie von Personal und Patienten in der Gesundheitsbranche sicherzustellen.​

Um diesem Anforderungsprofil zu entsprechen, wird heute immer mehr auf alternative Werkstoffe anstelle des bislang häufig eingesetzten Weich PVC gesetzt. Längst hat ein Umdenken hin zu PVC-freien Lösungen stattgefunden. Wobei es auch darum geht, nicht einfach als bedenklich eingestufte Weichmacher durch andere zu substituieren. Denn einerseits sind längst nicht alle alternativen Weichmacher so umfänglich untersucht und dokumentiert, wie dies bei DEHP der Fall ist, andererseits ist damit keinesfalls das Umweltproblem gelöst, das bei der Entsorgung von PVC entsteht.

Alternativen zu PVC: TPE – Thermoplastische Elastomere

Unter der Bezeichnung TPE (Thermoplastische Elastomere) versteht man Materialien, die die Eigenschaften von klassischen Elastomeren mit denen von Thermoplasten vereinen. Sie lassen sich in einem rein physikalischen Prozess in Kombination von hohen Scherkräften, Wärmeeinwirkung und anschließender Abkühlung verarbeiten. Aufgrund ihres weichelastischen Charakters können so sehr ähnliche Eigenschaften PVC erreicht werden ohne dass es zum Einsatz von Weichmachern kommt.

TPE aus dem Blickwinkel von Nachhaltigkeit

TPE schneiden im Vergleich zu anderen Materialien in Bezug auf die Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte gut ab. Die komplette Recyclingfähigkeit ist hier natürlich einer der wichtigsten Aspekte. Weder PVC, noch duroplastische Kunststoffe oder Latex lassen sich einfach oder komplett recyceln. PVC und duroplastische Kunststoffe erzeugen bereits in der Herstellung und Verarbeitung hohe Abfallmengen, aus PVC können sich Weichmacher herauslösen. Schon bei der Herstellung des Granulats ist der Energieaufwand geringer als bei Weich-PVC. Beim TPE-Granulat ist das Potential für die Migration unerwünschter Substanzen minimiert.

Kundennutzen

Die Haptik wird bereits in der Entwicklungsphase anhand von Prüfplatten bewertet, wobei besonders auf trockene Griffigkeit geachtet wird. Dies wird von Anwendern und Endverbrauchern gewünscht. Über die Einstellung der Mechanik des Materials wird sichergestellt, das Anforderungsprofil des Medizintechnik-Artikels oder Konsumgüterartikels erfüllt wird. ​

Bereits bei der Rezeptur mit hochwertigen Polymeren wird die Fließeigenschaft eingestellt, um je nach Verarbeitungsform (im Spritzguss oder in der Extrusion) einen optimierten Materialfluss zu erreichen. Im Spritzgusstechnikum kann überprüft werden, wie sich die Materialien im Spritzguss verarbeiten lassen.

Unsere Marken für medizinische TPE

PROVAMED®

Unsere TPEs für medizinische und pharmazeutische Anwendungen.